Ailing Zhang

Zhang Ailing, auch Eileen Chang (Chang Ai-ling), geb. am 30.9.1920 in Shanghai, wuchs in einer wohlsituierten Familie mit berühmten Vorfahren auf, im Spannungsfeld zwischen traditionellen konfuzianischen Werten, Dekadenz und Opiumsucht der alten Elite und modernen egalitären Ideen, die Frauen neue Wege in ein selbstbestimmtes Leben zeigten. Nach einem Literaturstudium in Hongkong, das sie aufgrund des japanischen Einmarsches ohne Abschluss beendete, kehrte sie 1942 nach Shanghai zurück, wo sie bereits 1943 mit Texten wie „Liebe in einer gefallenen Stadt“ oder „Das goldene Joch“ und „Xinjing“ (Das Herzsutra) in sehr jungen Jahren große Berühmtheit erlangte. Aufgrund ihrer vordergründig unpolitischen Texte, ihres Verbleibs in Shanghai während der japanischen Besatzung, ihres großen literarischen Erfolgs in dem von den Japanern besetzten Gebiet und nicht zuletzt aufgrund ihrer Ehe mit dem Kollaborateur Hu Lancheng konnte sie nach der Gründung der Volksrepublik China nicht mehr an ihre frühen literarischen Erfolge anknüpfen. Von 1952 bis 1955 lebte Zhang Ailing in Hongkong, wo sie neben ihrer Arbeit als Übersetzerin für die United States Information Agency auch Romane aus dem Englischen übersetzte. In ihrem ersten auf Englisch geschriebenen Roman „Das Reispflanzerlied“ (1955) schilderte sie die Umbrüche auf dem Land vor dem Hintergrund der Bodenreform. Nach ihrer Übersiedelung in ...